Wie du Lücken im Lebenslauf erklärst
Ob Sabbaticals, eine berufliche Neuorientierung oder die Pflege eines Angehörigen – Lücken im Lebenslauf kommen häufiger vor, als viele glauben. Dennoch haftet ihnen oft ein negativer Ruf an. Recruiter und Personalverantwortliche fragen sich unweigerlich: Was hat der Bewerber in dieser Zeit gemacht? Das kann Zweifel wecken, wenn die Lücken nicht gut erklärt werden. Doch keine Sorge – mit der richtigen Herangehensweise kannst du solche Pausen authentisch darstellen und sogar als Stärke nutzen.
Die gute Nachricht: 92 % der Personalverantwortlichen sagen, dass Lücken im Lebenslauf kein Problem sind, solange sie schlüssig begründet werden können (Quelle: Stepstone). Diese Offenheit zeigt, dass es weniger um die Lücken an sich geht, sondern vielmehr darum, wie du sie erklärst.
Was zählt als Lücke im Lebenslauf?
Von einer Lücke im Lebenslauf spricht man in der Regel bei Zeiträumen von mehr als zwei Monaten, die nicht durch eine Tätigkeit, Weiterbildung oder einen nachvollziehbaren Grund erklärt werden. Solche Lücken können unterschiedlichste Ursachen haben und müssen nicht zwangsläufig negativ wahrgenommen werden, wenn sie authentisch und transparent dargestellt werden.
Zu den typischen Gründen für Lücken gehören unter anderem:
• Sabbaticals oder Reisen, die oft für persönliche Weiterentwicklung und das Sammeln neuer Perspektiven genutzt werden.
• Arbeitslosigkeit: Zeiten ohne Beschäftigung entstehen beispielsweise durch Kündigungen, Unternehmensschließungen oder eine schwierige Jobsuche.
• Pflege eines Angehörigen
• Eltern- oder Bildungskarenz: Zeit für Weiterbildung oder Familienplanung.
• Wechsel oder Abbruch eines Studiums: Auch wenn ein Studienabbruch zunächst negativ wirken könnte, zeigt er oft, dass du mutig genug bist, Entscheidungen zu überdenken und einen neuen Weg einzuschlagen.
• Warten auf den Start eines neuen Jobs: Etwa bei einem langen Onboarding-Prozess oder dem Berufseinstieg.
Lücken sind nicht per se negativ, aber sie werfen Fragen auf, die du besser proaktiv beantwortest, bevor sie Anlass zu Spekulationen geben.
Warum Lücken gut erklärt werden sollten
Recruiter und Personaler sind daran gewöhnt, Lebensläufe mit Lücken zu sehen. Wenn diese Lücken jedoch nicht erklärt werden, können sie Fragen aufwerfen, die möglicherweise den Eindruck erwecken, dass der Bewerber wenig Motivation oder Engagement zeigt. Dies kann auch das Vertrauen in die Glaubwürdigkeit der Bewerbung erschüttern.
Auf der anderen Seite zeigt eine gut erklärte Lücke, dass der Bewerber in der Lage ist, mit Herausforderungen umzugehen und selbstständig Lösungen zu finden. Indem du deine Lücken proaktiv erklärst, demonstrierst du nicht nur Ehrlichkeit, sondern auch eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit – eine Schlüsselkompetenz, die in jeder beruflichen Rolle von Vorteil ist.
So erklärst du Lücken im Lebenslauf souverän
Bleib ehrlich – Lügen haben im Lebenslauf nichts zu suchen. Stattdessen solltest du die Wahrheit so formulieren, dass sie deine Stärken betont. Verwende positive Formulierungen, um die Lücke in einem positiven Licht darzustellen:
• Statt „arbeitslos“: „Berufliche Neuorientierung oder auf Arbeitssuche.“
• Statt „Sabbatical“: „Persönliche Weiterentwicklung durch Reisen und Erkundung neuer Perspektiven.“
• Statt „Studienabbruch“: „Neuorientierung mit klarem Fokus auf berufliche Ziele und Praxiserfahrung.“
Zeige, wie du die Zeit genutzt hast
Hebe hervor, wie du die Lücke sinnvoll genutzt hast, indem du dich weitergebildet, neue Fähigkeiten erworben oder an Projekten gearbeitet hast:
• „Nach einer Phase der Studienumorientierung habe ich die Zeit genutzt, um meine beruflichen Interessen zu reflektieren und mich auf eine neue Richtung vorzubereiten.“
Sei im Lebenslauf präzise und klar
Nutze deinen Lebenslauf, um die Lücke kurz und prägnant zu erklären. Halte die Informationen knapp, sodass sie leicht verständlich sind, und erweitere diese Erklärungen dann im Vorstellungsgespräch, falls nötig. Zum Beispiel:
• „05/2021 – 10/2021: Weiterbildung in Projektmanagement und Data Analytics (Online-Kurse bei XY).“
So vermittelst du eine klare, positive Darstellung deiner Auszeit und kannst in Gesprächen darauf aufbauen.
Bereite dich auf Rückfragen im Gespräch vor
Falls deine Lücken im Bewerbungsgespräch angesprochen werden, sei bereit, offen und selbstbewusst darüber zu sprechen.
Zeige, was du aus der Zeit gelernt hast und wie diese Erfahrungen dich gestärkt haben.
Betone die gewonnenen Fähigkeiten und wie diese dich auf deine zukünftige Rolle vorbereiten. Zeige, dass du die Zeit effektiv genutzt hast, um beruflich und persönlich voranzukommen.
Was Recruiter/Personaler wirklich interessiert
Es ist wichtig zu bedenken, dass Personaler ebenfalls Menschen sind, die verstehen, dass das Leben nicht immer geradlinig verläuft. Sie wissen, dass jeder von uns Herausforderungen durchlebt und Phasen der Unsicherheit hat. Was sie wirklich interessiert, ist, wie du mit diesen Phasen und Lücken umgehst und welche Schlüsse du daraus gezogen hast. Der Fokus liegt weniger auf der Lücke selbst, sondern vielmehr auf deiner Fähigkeit, aus ihr zu lernen, dich weiterzuentwickeln und wie du das in deinen zukünftigen beruflichen Erfolg umsetzt. Diese Perspektive hilft dir, eine menschliche Verbindung zu deinem Gegenüber herzustellen.
Fazit: Lücken als Chance nutzen
Auch wenn du Lücken im Lebenslauf hast, bedeutet das nicht, dass du im Bewerbungsprozess chancenlos bist. Mit den richtigen Erklärungen kannst du diese Phasen sogar als Stärke präsentieren. Nutze die Tipps aus diesem Artikel, um deine Auszeiten authentisch und positiv darzustellen. Zeige, wie du die Zeit sinnvoll genutzt hast, sei ehrlich und betone die neuen Fähigkeiten oder Erfahrungen, die du in dieser Zeit gewonnen hast. So kannst du nicht nur Fragen zu den Lücken beantworten, sondern diese sogar zu einem überzeugenden Teil deiner Karrieregeschichte machen. Lücken sind also nicht das Ende, sondern eine Möglichkeit, dich von deiner besten Seite zu zeigen.
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